2013 - Ärztinnen

Ärztinnen

Während Lydia Kowalenko, Medizinerin in der Pharmaindustrie, ihre Arbeit verliert, da sie sich weigert, offensichtliche Mängel eines Präparates zu vertuschen, forscht ihre Tochter Katia scheinbar ohne Skrupel im OP an Patienten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Werden diese Erkenntnisse ihr und Paul Riemenschlild, Katias Chef und Lover, zu Ruhm und Ehren verhelfen? - Da sind die kritischen Fragen von Katias Exmann Werner. Da ist der Vorfall, der die Staatsanwaltschaft interessiert. Da ist schließlich Katias und Werners Sohn Thomas...

Hochhuth schrieb bereits 1979 sein hochbrisantes Theaterstück. Die Fragen, die die Handlung dieses Stückes in Gang setzen, sind aktuell geblieben. Warum verschwand das Drama nach der Uraufführung in Mannheim und einer weiteren Inszenierung in Hamburg wieder von den deutschen Theaterbühnen? Uns haben die Fragen und die mehr oder weniger sympathischen Personen zur Auseinandersetzung mit den „Ärztinnen" angeregt. - Vermutlich erleben Sie heute Abend die erste Wiederaufnahme dieses kritischen Dramas.

Was kann der einzelne Mediziner, die einzelne Medizinerin verantworten, um neue Erkenntnisse zu gewinnen? Muss er/ sie mitspielen, nach den Spielregeln der pharmazeutischen Industrie, um selbst nicht ins Aus gespielt zu werden? Und bedarf es eines persönlichen Schicksalsschlages, damit eigene Taten hinterfragt werden?

Wir haben uns seit Oktober 2012 bei den Proben zum heutigen Abend über vieles ausgetauscht, einen 3-tägigen Work-Shop an der Akademie Schloss Rotenfels zur Erarbeitung verwendet und nicht zuletzt Spaß beim Entwickeln der Szenen gehabt, die oft ernst, teilweise aber auch mit rabenschwarzer Komik gespickt sind.

Die Filmaufnahmen entstanden im Bürgerhospital Stuttgart.

Fotos von der Aufführung