Kursstufe

Italienisch in der Kursstufe – proprio così!

Spätestens seit Goethes Italienreise blicken die Deutschen sehnsüchtig nach Süden, auf das „Land, wo die Zitronen blühen“. Die Klischees der dolce vita, die Kunst- und Naturschätze Italiens (das Land auf der Welt mit den meisten Stätten des UNESCO-Weltkulturerbe!) sind zahlreich wie die Schattenseiten Italiens, die allgegenwärtige Korruption, die innerstädtischen Müllberge oder die mafiosi.

Ist das in Deutschland verbreitete, traditionelle Bild der italienischen Familie mit vielen Kindern noch zeitgemäß? Gibt es noch den italienischen „Pappagallo“, der prüfend den Strand abschreitet, um nach Touristinnen Ausschau zu halten? Und wie sieht es aus mit dem italienischen Frauenbild, der „donna italiana“? Ähnelt sie eher den veline, jenen Showgirls, die in Berlusconis Sendern halbnackt herumtänzeln, oder etwa der Politikerin Federica Mogherini, Außenbeuftragte der Europäischen Union? Und sind italienische Kinder und Jugendliche wirklich alle „mammoni“ (Nesthocker)? Was sind die Gründe, die manche dazu bringen, zu behaupten, Italien sei kein Land für junge Menschen („L’Italia non è un paese per giovani“)?

Diesen und vielen anderen Fragen versuchen wir auf den Grund zu gehen, um Italiens Widersprüche zu verstehen. Dazu behandeln wir unter anderem folgende Themen:

  • Il patrimonio artistico e la bellezza in Italia: Kunst, Kultur, Naturschätze
  • Italien als touristisches Ziel (Massentourismus vs. nachhaltiger Tourismus)
  • I giovani in Italia (Jugendliche in Italien):
    • I mammoni (Muttersöhnchen)
    • Alltag zwischen Schule und befristeten Arbeitsverhältnissen („precariato“)
    • "fuga dei cervelli“ (brain drain, also Abwanderung der Hochqualifizierten)
    • Suchtverhalten
    • „volontariato“(soziales Engagement) vs. „menefreghismo“ (Nullbockstimmung)
    • Soziale Beziehungen: Freundschaft, Mobbing/Cybermobbing     
  • La famiglia italiana (die italienische Familie, Rettungsanker oder Bunker?)
  • Die Rolle der Frau in der italienischen Gesellschaft
  • Italienische Medien (Zeitungen, Fernsehen, Internet, social networks)
  • Die italienische Politik und das Parteiensystem (nicht ganz leicht, da immer im Wandel)
  • Italienische Geschichte in Grundzügen, vor allem Risorgimento (Einigungsprozess Italiens im 19. Jahrhundert) und Faschismus
  • Nord-Süd-Gefälle (kann man von zwei Italien reden?)
  • Schattenseiten der italienischen Gesellschaft: Nepotismus, Korruption, Familismus
  • Italien als Auswanderungs- und Einwanderungsland (Warum haben viele Amerikaner/Deutsche italienische Wurzeln? Was passiert in Lampedusa?)
  • Organisierte Kriminalität (Cosa Nostra, 'Ndrangheta, Camorra; wie die Tentakeln dieser Kraken sich heute in ganz Europa verbreiten)
  • Italien in Europa (Gründungsmitglied der EU); gemeinsame europäische Werte
  • Italien und Deutschland (viele Parallelen!); die Italiener respektieren Deutschland, lieben es aber nicht, die Deutschen lieben Italien, respektieren es aber nicht. Stimmt das?
  • Umgang mit nationalen Klischees und Stereotypen 

Diesen landeskundliche Themen übergeordnet ist das „Sternchenthema“ Partire o restare? (weggehen oder dableiben)? Das erschließen wir multimedial, d.h. mit Hilfe von Texten, Karikaturen, Filmen, Videos und Liedern.

Darüber hinaus lesen wir gemeinsam zeitgenössische italienische Literatur, im Moment noch den Roman „Io e te“ von Niccolò Ammaniti, und den Theatermonolog „Novecento“ von Alessandro Baricco. Ab der Kursstufe 1 im Schuljahr 2018-2019 wird der Überbegriff „Partire o restare“ bleiben. Ändern werden sich nur die literarischen Texte. Es soll ein Spielfilm zu dem Thema Migration im Fokus stehen. Hinzu kommen wenige Kurzgeschichten aus dem Bereich der Migrationsliteratur.

Zur italienischen Kursstufe gehören auch Theater- und Opernbesuche, die Teilnahme an literarischen Wettbewerben des italienischen Kulturinstitutes Stuttgarts, Exkursionen sowie Projektarbeit, die wir oft fächerübergreifend durchführen. Hier einige Beispiele aus der (nahen) Vergangenheit:

  • Opernworkshops „Tosca“ und „Nachtwandlerin“ mit der Jungen Oper Stuttgart (Schuljahr 2016-2017): in vier Stunden haben uns die Profis der Jungen Oper Stuttgart auf unseren gemeinsamen Opernbesuch vor- und nachbereitet – es wurde gespielt, rezitiert, gesungen, und gelacht. Im Schuljahr 2017-2018 wiederholen wir gerade die Erfahrung mit der Nachtwandlerin von Bellini.
  • Regelmäßiger Kontakt zum Italienischen Kulturinstitut Stuttgart, und häufiger gemeinsamer Besuch desselben

Foto

  • K1 meets Refugees“, Flüchtlingsvormittag im Februar 2015 (Mitarbeit mit der Fachschaft Geschichte und BK, und mit dem Flüchtlingskreis Fellbach). 



Das Spektrum der Themen im Italienischunterricht in der Kursstufe ist breitgefächert, und bereichert dein Allgemeinwissen. Italienisch ist eine wunderschöne Sprache, die vielfältige Kontakte ermöglicht. Gehe einen weiteren Schritt in Richtung europäischer Mehrsprachigkeit!

Allora a presto!

Unterrichtsreihe "Stereotypen zwischen Italien und Deutschland"

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