7b beim Staatsballett

Ein ungewöhnlicher Besuch bei Profis

Foto: Stuttgarter Ballett

Am Mittwoch, den 9.November 2016, sollte unser Deutschunterricht an einem ganz anderen Ort stattfinden: im Kammertheater Stuttgart. Auf dem Programm stand eine Probe des Stuttgarter Staatsballetts. Wir sollten Papier und Stift mitnehmen, denn unsere Deutschlehrerin, Frau Sarnes, hatte uns einen Auftrag mitgegeben: Die Aufgabe bestand darin, einen Bericht oder einen anderen geeigneten Text zu verfassen.
Der Ausflug war schon deswegen besonders, weil es nicht leicht ist, eine solche Probe zu besuchen.
Im Theaterraum, der an diesem Tag ausnahmsweise dem Balletttraining diente, durften wir ganz vorn in der ersten Reihe sitzen, sodass wir ganz nah an den sechs Tänzerinnen und sechs Tänzern sein konnten. Außer uns waren noch sehr viele Jungs da, die mit ansehen konnten, dass Ballett nicht nur etwas für Mädchen ist.
Die Einführung machte Reid Anderson, Leiter des Stuttgarter Balletts und zugleich Direktor der berühmten John-Cranko-Schule in Stuttgart, der heute selbst das Balletttraining leiten wollte, was gar nicht so oft vorkommt. Er stellte uns nach und nach die Tänzer mit Namen und Herkunft vor. Interessant war für uns, dass die Tänzer und Schüler aus allen möglichen Ländern kommen. Anwesend waren an diesem Tag die Stars des Stuttgarter Ballets, u.a. Alicia Amatriain, Hyo-Jung Kang und Friedemann Vogel, alles Erste Solisten und Solisten des weltberühmten Balletts. Während der Übungen begleitete eine Klavierspielerin die Tänzer mit passender Musik.

Die erste Übungsphase

Wie jeden Tag um halb elf (außer Sonntag) begann das Training mit Dehnübungen an der Stange. Dabei beeindruckten uns die Tänzer mit ihrer Gelenkigkeit, einige konnten ihre Beine um mehr als 180° spreizen! Bald hatte fast jeder von uns ihren/seinen Liebling ausgeguckt. Reid Anderson erzählte uns während der ersten Übungen, dass diese dazu dienten, dass vor allem Beine und Füße warm werden. Dabei erklärte er uns, dass in fünf Positionen getanzt wird. Anderson sagte auch, dass diese Übungen immer beidseitig gemacht werden müssen, also sowohl mit dem rechten als auch dem linken Bein. Auch erfuhren die Zuschauer, dass die Tänzer nur durch ihre seitwärts ausgedrehten Beine so beweglich sein können, damit sie diese so weit in alle möglichen Richtungen spreizen können.
Währenddessen beobachteten wir, dass die Tänzer in der Aufwärmphase ihre mehrschichtige Kleidung nach und nach auszogen, bis sie nur noch dünne Trikots anhatten.

Uns fiel zunehmend auf, was für ein anspruchsvoller „Sport“ Ballett darstellt und lange nicht so leicht auszuüben ist, wie man immer glaubt. Man sieht den Tänzern die Anstrengung jedoch gar nicht so sehr an, sie sind gewohnt, immer zu lächeln.

Foto: Stuttgarter Ballett

Die zweite Übungsphase

Die zweite Übungsphase fand ohne Stange in der Mitte des Raumes statt. Jetzt konnten die einzelnen Tänzer ihr Können zeigen. Anderson sprach schnell zu den Tänzern, immer auf Englisch, denn die Sprache während des Übens und Einstudierens ist Englisch, wobei die Fachsprache wiederum Französisch ist, z.b. rief Anderson: „Relevez les jambes.“ Anderson machte zahlreiche Übungen vor, und dabei konnten wir feststellen, dass Anderson fast genauso beweglich und graziös ist wie die jungen Tänzer. Das ist umso erstaunlicher, als Andersen bald 70 Jahre alt ist. Dann trainierten die Tänzer Drehungen, Sprünge, entweder einzeln oder in kleinen Gruppen, wobei sie besonders auf ihre Körperspannung achten sollten. Die Schwierigkeit der Übungen wurde nach und nach erhöht, bis vor allem die Männer meterweit durch die Luft flogen! Für uns war interessant zu beobachten, wie sich die Tänzer die schnellen Anweisungen einprägten: Sie ahmten mit ihren Händen die verschiedenen Bewegungen und Positionen ganz schnell nach. Danach drehten die Tänzer Pirouetten: Dabei sahen wir, dass die Männer genauso beweglich und graziös sind wie die Frauen, die dann auch noch schwierige Spitzentanzübungen probieren sollten. Das alles meisterten sie mit Bravour, und wenn doch jemand einen Fehler machte, zeigte sich Read Anderson den Tänzern gegenüber äußerst respektvoll und herzlich und konnte sie daher gut motivieren weiterzumachen. Schön fanden wir, dass Anderson (und bald auch wir) die Tänzer während ihrer Sprünge usw. mit Klatschen begleitete.
Was uns dann aber doch zu denken gab, war die Erklärung Andersons, dass die Tänzer diese Übungen täglich absolvieren müssen, dazu kommen noch Proben am Nachmittag, wo die neuen Stücke einstudiert werden. Und abends finden oft die eigentlichen Aufführungen statt, sodass uns klar wurde, dass die Tänzer fast keine Freizeit haben und eigentlich nur für ihren Beruf leben, den sie in aller Regel nicht allzu lange ausüben können.
Als die Probe zu Ende war, konnten wir uns noch bei Reid Anderson Autogramme holen, die er gerne gab.

Dann ging es auch schon wieder zurück zur Schule, wobei uns klar war, dass unser Unterricht vielleicht nicht so anstrengend sein würde als die weiteren Proben der Balletttänzer.

Viele von uns haben nun Lust bekommen, einmal einen richtigen Ballettabend im Opernhaus erleben zu können.

Laetitia Hein und Karin Wulfkühler (Klasse 7b)

Fotos vom Stuttgarter Ballett

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