Besuch einer Lesung Abbas Khiders

Besuch einer Lesung des Schriftstellers Abbas Khider

Schüler:innen der Deutsch-Leistungskurse der J2 und J1 besuchten eine Lesung des
Schriftstellers Abbas Khider, der aus seinem neuen Roman „Der Erinnerungsfälscher“ auf Einladung der Kulturgemeinschaft Fellbach in der Stadtbibliothek las.

Reisen - ist eines der Sternchenthemen in der Oberstufe. Dieser Begriff ist allerdings nicht immer positiv besetzt. Eine Reise kann eine Flucht sein oder auch eine Reise ins Jenseits.

Mit der Flucht beschäftigt sich der Schriftsteller Abbas Khider in seinem Werk.
Er selbst floh nach einer zweijährigen Inhaftierung aus dem Irak nach Deutschland.

Warum wurde es eigentlich Deutschland? Hier hätten ihn die Grenzschutzbeamten nicht
einfach durchgewunken, nachdem er ihnen versichert habe, weiterzureisen, sondern sie
hätten ihn im Zug in Ansbach gezielt angesprochen, in Gewahrsam genommen, seine
Fingerabdrücke genommen und damit sei klar gewesen, er sei nun in Deutschland.

Eigentlich wollte er nach Schweden - aber prima - Deutschland hat einen großartigen,
mehrfach ausgezeichneten Schriftsteller gewonnen, der erst mit 27 Jahren Deutsch gelernt
hat, seine Texte auf deutsch verfasst und sprachlich begeistert und das nicht nur, da man
erstaunt ist, dass er kein Muttersprachler ist. Er ist ein großartiger Erzähler, der aus seinem
Leben berichtet und doch immer klarstellt:

„Der Erzähler in meinem Werk, das bin nicht ich!“ Ein eindrucksvolles Beispiel schildert er
aus seinem Roman „Der falsche Inder“. In diesem verliert der Protagonist seinen Vater und
der Schriftsteller Khider erhielt einen Brief eines Lesers, der ihn adoptieren wollte. Doch der
Vater des Autors wurde 80 Jahre alt und starb eines natürlichen Todes. Dies kann also nicht
die Geschichte des Autors sein.

Was macht also das Schreiben aus? Laut Khider ist es selbstverständlich, eigene Erfahrungen
und Erlebnisse zu schildern, denn man könne sich der eigenen Biografie, dem eigenen
Erleben, der eigenen Geschichte nicht entziehen. Aber sie sei natürlich auch zu ergänzen, in
eine andere Richtung zu führen, denn was sei denn unsere Erinnerung? Könnten wir uns
immer sicher sein, woran wir uns erinnern? Mit einem klaren Nein würden wohl Richter
antworten, denn verschiedene Zeugen erinnern sich unterschiedlich an das gleiche
Geschehen, besonders wenn es traumatisch sei.

Und können wir uns immer sicher sein, wenn wir uns an unseren Lebensweg erinnern, was
wir wirklich so erlebt haben, was sich mit der Zeit geglättet hat, was uns nur erzählt wurde?

Diesem Phänomen geht Abbas Khider in seinem neuen Roman „Der Erinnerungsfälscher“
nach.
Unbedingt lesenswert!

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